Das von der Kinder- und Jugendstiftung „ProChance“ und der Region Hannover geförderte Projekt „Fiese Ecken“ wurde in drei Stadtteilen Hannovers durchgeführt: Linden, Hainholz und Nordstadt. Zeitraum war Oktober 2014 bis Februar 2015. In einer Erzähl- und Schreibwerkstatt, geleitet von Gundel Gebauer (Theaterpädagogin) und Johanna Worbs (Philosophiepädagogin), entstand eine Geschichte zum Thema Angst und Mut, die durch die Mitarbeit von Christof Littmann (Musiker und Komponist) professionell als Hörspiel umgesetzt und aufgenommen wurde.

Das fünftägige philosophisch-theaterpädagogische Hörspielprojekt „Fiese Ecken“ richtete sich an Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren (5./6. Klasse) und wurde im Klassenverband umgesetzt. Gesucht wurden die fiesesten Ecken in der (direkten Umgebung) der Schule oder in der Schule selbst (der Keller oder Dachboden) und der Ort beleuchtet: Warum ist er gruselig? Was könnte an diesem Ort geschehen sein? Welche Phantasien weckt er? Was macht seine besondere Atmosphäre aus, welche Gefühle löst er aus? Was für Geräusche, Klänge, Melodien oder Rhythmen verstecken sich dort? Was für Geschichten, Erlebnisse und Gefühle erzählen sie?

Es folgte das philosophische Erkunden des Themas: Ideensprint, philosophische Gespräche mit den Schülern zu Themen wie Angst (vor Unbekanntem, Fremden, Uneinschätzbaren etc.), Wirklichkeit (Was ist Wirklichkeit und wie unterscheiden wir Wirklichkeit und Traum?) und Wahrheit (Was ist ein „Beweis“, was eine Täuschung und was eine Lüge?) und Mut (Angst überwinden, wann werde ich mutig und was hilft mir dabei mutig zu sein?). Gemeinsam war man Gedankensammler, untersuchte die Sprache und reflektierte Gefühle und Wirklichkeitswahrnehmung.

In der Erzähl- und Schreibwerkstatt wurde gemeinsam die Geschichte des Hörspiels entwickelt. Sprechübungen bereiteten die Schüler auf die Sprachaufnahmen vor. Es wurden Sounds gesammelt, diese musikalisch und kompositorisch umgesetzt und aufgenommen. Zusätzlich entstanden „Mutkästen“, die in einer kleinen Ausstellung präsentiert wurden. Am Ende stand eine Theateraufführung, in der die gesammelten Ergebnisse einem großen Publikum, bestehend aus Schülerinnen und Schülern anderer Klassen, Lehrern und Eltern, präsentiert wurden. Die Aufführungen an jeder der drei teilnehmenden Schulen waren ein voller Erfolg.

Das Projekt hat einen sehr lebendigen Dialog zwischen den Schülern gefördert und stark zu Integration und Austausch der aus verschiedenen Kulturbereichen kommenden Schülerinnen und Schüler beigetragen.